Allgemeines
Die praktischen Übungen im Spezialisierungsfach (SF) Medizingerätekonstruktion findet in Form von Praktikumsversuchen („Spezialisierungsfachversuche“) statt. Notwendig ist die Teilnahme an insgesamt acht Versuchen (davon mindestens vier SF-Versuche, ansonsten APMB-Versuche). APMB-Versuche können aus der Liste der GKM frei ausgewählt werden.
Für die Teilnahme an den SF-Versuchen können Sie auch aus den Angeboten am IMT, IKTD, IKFF und IMA wählen.
Die Anmeldung für die SF-Versuche am IMT findet i. d. R. über C@MPUS statt. Bei Rückfragen zu diesen Versuchen melden Sie sich bitte per E-Mail an praktika@imt.uni-stuttgart.de.
Die Versuche müssen anhand des über ILIAS erhältlichen Skriptes vorbereitet werden. Jeweils zu Beginn werden die im Skript genannten Vorbereitungsfragen gemeinsam durchgegangen. Bei mangelhafter Vorbereitung kann die Teilnahme am Versuch verwehrt werden.
Die Versuche finden immer mittwochs statt. Die genauen Termine finden Sie auf C@MPUS.
Bitte beachten Sie die limitierte Anzahl an Plätzen je Versuch und melden Sie sich rechtzeitig an.
Für die Versuche von anderen Instituten: Die Anmeldung erfolgt teils per Liste am Institut, teils per ILIAS/C@MPUS zu unterschiedlichen Terminen, die auf den jeweiligen Instituts-Homepages veröffentlicht werden:
SF-Versuche am IMT
Eine moderne Dialysemaschine ermöglicht mittlerweile das Überleben von Patienten mit Nierenversagen über Jahrzehnte hinweg und übernimmt viele Aufgaben der erkrankten Nieren.
Im Praktikum Dialyse lernen die Studierenden die Funktionsweise einer modernen Dialysemaschine kennen. Die Studierenden verstehen, wie die menschliche Niere arbeitet und welche technischen Herausforderungen bei der Entwicklung der Nierenersatztherapie überwunden werden mussten.
Während des Praktikums nehmen die Studierenden das Pumpen- und Bilanzierungssystem einer Dialysemaschine in Betrieb und erfahren die technischen Grenzen einer medizinischen Rollenpumpe und eines Luftblasen-Ultraschallsensors. An einer vollständigen Dialysemaschine starten die Studierenden die Dialysebehandlung eines Dummys und erleben dabei das Handling eines komplexen Medizingeräts. Die der Dialyse zugrundeliegende Physik erleben die Studierenden an einer Osmosekammer.
Das Spezialisierungspraktikum "HF-Chirurgie" behandelt die grundlegenden technischen Prinzipien der Hochfrequenzchirurgie (HF-Chirurgie). Die Studierende erhalten Einblick in die Funktionsweise und Anwendung dieser operativen Methode. Neben der medizinischen Anwendung wird vor allem auf die dahinterstehende Technik eingegangen.
Ziel des Versuchs ist ein Verständnis zur medizinischen Anwendung und der Funktionsweise von HF-Chirurgie zu vermitteln.
Im dem Praktikum „Technische Grundlagen der Laparoskopie“ werden die grundlegenden technischen Prinzipien der Geräte eines Laparoskopieturms behandelt. Neben den medizinischen Möglichkeiten wird vor allem auf die vorhandene Technik eingegangen und die zugrundeliegenden Baugruppen erklärt. Die Studierenden erhalten zudem Einblick in die Funktionsweise eines Insufflationsmoduls, die Problematik der Infrarotemission einer Kaltlichtquelle und das Zusammenspiel der Module.
Ziel des Versuchs ist ein Verständnis über die Funktion und den Aufbau der mit der starren Endoskopie verbundenen Geräte.
Das Praktikum Flexible Endoskopie behandelt die grundlegenden technischen Prinzipien der Licht-, Bild-, und Kraftübertragung in flexiblen Endoskopen. Die Studierenden erhalten Einblick in die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten, welche die moderne Endoskopie bietet. Neben der medizinischen Anwendung wird vor allem auf die dahinterstehende Technik eingegangen und die zugrundliegenden Baugruppen von Endoskopen erklärt. Ziel des Versuchs ist ein Verständnis über die konstruktiven Herausforderungen, welche bei der Entwicklung von flexiblen Endoskopen entstehen.
Die Aufbereitung von Medizinprodukten spielt in Krankenhäusern und Arztpraxen eine wichtige Rolle. Entsprechende Medizinprodukte sollen auch bei mehrfacher Nutzung sicher am Patienten eingesetzt werden können. Aus diesem Grund bietet das Institut für Medizingerätetechnik im Spezialisierungsfach „Medizingerätekonstruktion“ einen Praktikumsversuch zu diesem Thema an. Die Studierenden sollen lernen, welche Anforderungen ein Hersteller an sein Medizinprodukt und vorrangig dessen Konstruktion, stellen muss, wenn dieses im späteren Gebrauch wiederaufbereitet werden soll. Das Gelernte soll im Spezialisierungsfach-Versuch praktisch an dem am Institut befindlichen Thermodesinfektor und Autoklaven angewendet und somit vertieft werden.
Das Praktikum Ultraschall behandelt die grundlegenden Arbeitsprinzipien von Ultraschall, Bildgebungsartefakten und deren Ursachen sowie die Einstellung der Ultraschallbildgebungsparameter. Die Studierenden werden sowohl mit linearen als auch mit konvexen Sonden arbeiten, um verschiedene Materialien und Körperregionen abzubilden. Am Ende des Praktikums sind die Studierenden mit den Prinzipien der Ultraschallbildgebung vertraut und können die Merkmale eines Ultraschallbildes verstehen.
Inhalt des Kurses ist das Erlernen der bimanuellen Handhabung laparoskopischer Instrumente sowie das Führen einer endoskopischen Kamera. Der Versuch umfasst sowohl die theoretischen Hintergründe als auch praktische Inhalte und soll dem Verständnis der technischen Herausforderung von minimalinvasiven chirurgischen Prozeduren dienen.
Dieser Versuch steht nur Studierenden zur Verfügung, die das Spezialisierungsfach „Medizingerätekonstruktion“ gewählt haben. Studierende, die bereits im Bachelor das Fach „Minimalinvasive chirurgische Techniken…“ an der Universität Tübingen belegt haben, werden vorerst auf eine Warteliste gesetzt und nur bei überzähligen Plätzen zum Praktikum zugelassen.