AMBUSUS

Nachhaltige Methoden in der ambulanten Versorgung

AMBUSUS - Nachhaltige Methoden in der ambulanten Versorgung

Zusammenfassung

In Einrichtungen der ambulanten Versorgung und Pflegeeinrichtungen werden täglich zahlreiche Einmalprodukte aus Kunststoff und Metall verwendet. Da jede Einrichtung selbst für die Hygiene im Betrieb verantwortlich ist, sind solche Produkte oft attraktiver als wiederverwendbare Produkte. Es ist von mindestens ca. 76.300 bis 114.500 t rezyklierbarer Abfälle pro Jahr auszugehen.  

Es erscheint sinnvoll, auch in den über 100.000 Einrichtungen der ambulanten Versorgung in Deutschland eine Wiederverwertung von ungefährlichen Produkten oder Teilen von Produkten zu ermöglichen. Konkret müssen dazu recycelbare Produkte erkannt und hinsichtlich des Gefährdungspotenzials sowie der Materialeigenschaften sortiert werden. 

KI-gestützte Box zur automatischen Erkennung von medizinischen Abfällen
Gerät zur Erkennung von medizinischen Abfällen: KI-gestützte Sensoren rkennen das Objekt und den Verschmutzungsgrad. Das System öffnet im Anschluss entsprechende Schubladen zur fachgerechten Entsorgung.

Förderung

Das Projekt Nachhaltige Methoden in der ambulanten Versorgung - AMBUSUS wird durch das Bundesministerium für Gesundheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefödert (ZMI5-2522FSB003).

Ziel ist es, Praxen, Ambulanzen und Pflegeeinrichtungen verständliche und konkret umsetzbare Handlungsanweisungen zur Verfügung zu stellen, die ihnen einen nachhaltigeren Umgang mit den verwendeten Einmal-Medizinprodukten ermöglichen. Die Diversität kommunaler Entsorgungswege ist dabei zu berücksichtigen. Die zu erarbeitenden Materialien sollen den Betreiberinnen und Betreibern den Einstieg in die Thematik der Wiederverwertung erleichtern und Wissenslücken schließen, dabei aber kompakt und anwendungsnah bleiben. Damit sollen realistische Recyclingperspektiven eröffnet werden. Dazu sollen Verfahren evaluiert und erprobt werden, die ausreichend spezifisch auf die besonderen Abfälle zugeschnitten sind, die in medizinischen Einrichtungen anfallen und für die ggf. spezielle Vorkehrungen zu treffen sind. Das gewählte Verfahren muss vielseitig genug sein, um in der gesamten Landschaft ambulanter Gesundheitseinrichtungen sinnvoll genutzt werden zu können. Es berücksichtigt die Stakeholder-Anforderungen und erleichtert den Umgang mit Abfällen mit dem Ziel, diese so weit als möglich einer nachhaltigen Wieder- oder Weiterverwertung zuzuführen. Eine Bewertung der technischen Möglichkeiten fließt in die Empfehlungen ein. Neben Handlungsanweisungen und Richtlinien sollen auch entsprechende Unterlagen zur Schulung der beteiligten Personenkreise erstellt werden, um ein sicheres und zuverlässiges System zu realisieren.

S-förmige Auflistung der Arbeitspakete im Projekt
Arbeitspakete im Projekt Ambusus

Identifikation von Abfall-Objekten und deren Verschmutzungsgrad.

Screenshot: Identifikation von Abfall-Objekten und deren Verschmutzungsgrad.

Ausgewählte Publikationen

  • Mayer J, Pott PP, Environmental impact of single-use versus reusable flexible endoscopes: a systematic review, Dreiländertagung der SSBE, ÖGBMT und VDE DGBMT, Muttenz/Basel, CH, 9.-11.9.2025 (submitted)
  • Mayer J, Schittenhelm H, Pott PP, Opportunities and challenges of implementing circular economy in the medical device sector in Germany, Sustainable Production and Consumption, DOI: 10.1016/j.spc.2025.04.014, 2025T
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